Waterkant Workshop – digitale Geschäftsmodelle mit Wert

Waterkant Workshop – digitale Geschäftsmodelle mit Wert

Hier findet ihr die Zusammenfassung unseres Workshops „It’s not all about the money – digitale Geschäftsmodelle mit Wert schaffen“. Danke an alle, die mit uns über die Hürden den Medienwechsels gesprungen sind. 😉

Präsentation als pdf

Vorstellung

Werte

Im geschäftlichen Umfeld spielten Werte jenseits von Geld und Marketing-Argumenten lange eine untergeordnete Rolle. Nachdem die Auswirkungen dieses auf Wachstum und Gewinn ausgerichteten Wirtschaftens aber nicht mehr zu übersehen sind, entstanden Nischen für Firmen, die auf Werte wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit setzten. Aus dieser Nische ist ein ständig wachsender Marktanteil geworden und auch im digitalen Bereich finden sich Unternehmen, die ihre Ziele nicht mehr allein an der Steigerung der Umsätze festmachen. Einige Beispiele haben wir in der Präsentation zusammengestellt.

Das Ziel des Workshops war es, euch Anregungen zu geben, über Werte im Geschäftsleben nachzudenken. Im Warm-Up haben wir eure Werte gesammeln: Was ist euch wichtig? Wonach bewertet ihr, ob etwas gut oder schlecht ist? Wie trefft ihr Entscheidungen? Zusätzlich zu den persönlichen Werten kam aus dem Kreis der Teilnehmenden der Verweis auf die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen: https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/

Bewertung des Hologramm-Videokonferenzsystems

Ausgehend von den Fragestellungen von Dr. Sarah Spiekermann im Buch „Digitale Ethik“ bewerteten wir Achims Pitch für ein Hologramm-basiertes Videokonferenzsystem nach folgenden Fragen:

  1. Wie wirkt sich meine Geschäftsidee langfristig auf den Charakter aller Beteiligten aus?
  2. Welche menschlichen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Werte sind durch meine Geschäftsidee positiv oder negativ betroffen?
  3. Welche meiner persönlichen Wertprioritäten würde ich durch die Geschäftsidee in die Gesellschaft tragen?

Hier das Ergebnis:

Wir hätten diese Punkte gerne noch intensiver mit euch ausgearbeitet, da man mit diesen Vorüberlegungen an den wirklich spannenden Punkt kommt, völlig neue Ideen zu entwickeln (Stichwort: bei technischen Problemen in der Videokonferenz kann ein Support-Mitarbeiter live als Hologramm zugeschaltet werden oder eine Funktion zur optimalen Ausleuchtung). Wir werden diesen Ansatz auf jeden Fall nochmal aufgreifen, werden dann aber vor Ort und mit einem größeren Zeitfenster arbeiten.

Design-Exkurs: Warum sollte das Videokonferenz-System jemanden verändern, der das Design macht? Das war eine Frage aus dem Teilnehmerkreis. Aus persönlicher Erfahrung (Inga) würde ich sagen, dass jedes Produkt, das ich gestalte, Einfluss auf mich hat. Zum einen, weil ich mich intensiv mit einer meist neuen Thematik beschäftige, zum anderen, weil Produkte oft in einem neuen Umfeld zum Einsatz kommen, das ich bisher noch nicht kannte. Wenn Achims System z.B. darauf setzt, sich über das Verkaufen von Kleidung und Accessoires zu finanzieren, muss ich als Designer die Möglichkeiten optimieren, diese Produkte zu verkaufen. Privat ist meine Einstellung allerdings eine komplett andere: möglichst wenig Kleidung kaufen und sie möglichst lange tragen. Ich müsste mich bei dieser Arbeit also entweder damit arrangieren, dass sich etwas entwerfe, das meinen persönlichen Werten entgegensteht oder ich müsste konsequent sein und die Arbeit ablehnen. Damit kommen wir zu der Frage, zu welchem Grad die Mitarbeitenden einer Firma Verantwortung dafür tragen, was die Firma tut (passender Artikel aus der Automobilbranche zu einem aktuellen Thema: https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/rassistisches-golf-video-interner-untersuchungsbericht/). Wer die Wahl hat, sucht sich in der Regel einen Job, der zu den eigenen Überzeugung passt. Diese Wahlfreiheit haben aber nicht alle Menschen.

Der Workshop war ein Experiment, unser ursprünglich geplantes Vor-Ort-Format in eine digitale Session zu bringen. Der Ritt durch die technischen Systeme war heiß und mit Achims Hologramm-Konferenz wäre das sicher reibungsloser gelaufen. Wir sehen, dass die Videokonferenz-Technologie noch viel Optimierungspotenzial und damit Raum für neue Geschäftsideen hat.

19.06.2020 Inga Klas und Hans-Joachim Gras

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