Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung hat in Deutschland und Europa aus gutem Grund einen hohen Wert. Bürgerinnen und Bürger sollen nach ihrem eigenen Gewissen reden und handeln können. Wenn wir nicht wissen und bestimmen können, was über uns alles gespeichert wird, laufen wir Gefahr, unser Handeln danach auszurichten, was politisch erwünscht ist. Das darf nicht sein. In diesem Zusammenhang gibt es auch keine „unwichtigen“ Daten – denn alles wird mit allem in Zusammenhang gebracht und verfeinert das digitale Profil, welches Konzerne von uns pflegen und nutzen.
Der Verbraucherschutz hat in Deutschland schon viel erreicht. Wir werden davor geschützt, (zu viel) Geld auszugeben, für Dinge, die wir nicht wollen. Vor riskanten Geschäften, wie z.B. Aktienkäufen werden wir eindringlich gewarnt. Über die Inhaltsstoffe von Essen, Medikamenten, Zigaretten, Kleidung und Spielzeug werden wir informiert und viele der ganz schlimmen Stoffe sind schon gar nicht zugelassen. So hat man zumindest eine Chance, sich sicher und auf eigene Verantwortung durchs Leben zu bewegen. Leider fehlt ein solcher Schutz, wenn ein lustiges Spiel oder ein soziales Netzwerk sich gratis anbietet – dafür aber Zugriff auf intimste Daten möchte.
Es ist für Konsumenten so schlicht nicht leistbar, bewusste Entscheidungen zu treffen. Selbst wer sich die langen und komplizierten AGBs und Datenschutzerklärungen von Internetdiensten durchliest, hat keine Chance souveräne Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig am digitalen Fortschritt teilzuhaben.